Studium Biologie

Das Studium der Biologie ist das naturwissenschaftliche Studium schlechthin, denn im Laufe des Studiums kommen die Studenten mit vielen Disziplinen in Berührung.

Im Gegensatz zu anderen wissenschaftlichen Studiengängen wie Physik oder Biochemie ist der Frauenanteil in der Biologie hoch, sodass das Verhältnis von männlichen zu weiblichen Studenten ausgewogen ist. In Deutschland schließt der Studiengang Biologie traditionell mit dem Diplom ab, während es inzwischen immer mehr Universitäten gibt, die stattdessen Bachelor- und Master-Abschlüsse anbieten. Doch einige Fakultäten sind inzwischen wieder zum klassischen Diplom zurückgekehrt.

Studenten der Biologie müssen im Rahmen von Vorlesungen, Prüfungen und Praktika zunächst alle großen wissenschaftlichen Disziplinen pflichtmäßig absolvieren, darunter Mathematik, Chemie, Physik und Biochemie. Gleichzeitig werden die Spezialgebiete der Biologie wie Botanik und Zoologie (jeweils allgemein und speziell), Biophysik, Zellbiologie, Mikrobiologie oder Molekularbiologie durchlaufen. Je nach Angebot der Fakultäten können ausgefallene Fächer wie Biotechnologie oder Virologie hinzukommen. Erst nachdem die Studenten auf diese Weise die meisten Fächer kennengelernt haben, beginnt die Spezialisierung im Studium, die jeder individuell für sich festlegt.

Dabei wird meist auch der Fokus des Studiums auf Praktika verlagert, sodass man nun hauptsächlich Praktika absolviert, die teilweise mit Prüfungen abschließen. Hat man alle notwendigen Scheine oder bei Bachelor- und Master-Studiengängen genug Punkte gesammelt, kann man sich an einem Lehrstuhl seiner Wahl nach der Möglichkeit erkundigen, seine Bachelor-Arbeit oder die Diplomarbeit dort anzufertigen. Da dies in der Regel ohne Bezahlung erfolgt, nehmen die meisten Lehrstühle die Interessenten ohne Probleme an. Alle Arbeiten müssen beim Prüfungsamt angemeldet werden und müssen nach der Anmeldung nach einer bestimmten Zeit vorgelegt werden.

Während das Bachelor-Studium sechs Semester dauert, liegt die Regelstudienzeit beim Diplomstudiengang bei neun Semestern. Das Master-Studium, das sich an das Bachelor-Studium anschließt, dauert noch mal vier Semester.

Für das Biologie-Studium sind sehr gute Englischkenntnisse notwendig, um Fachpublikationen zu lesen oder später selbst zu verfassen. An einigen Instituten ist Englisch Arbeitssprache und mancherorts muss sogar die Abschlussarbeit auf Englisch verfasst sein. Wer hier Nachholbedarf hat, kann meist kostenlose Kurse der Universität besuchen.

Viele Absolventen der Biologie promovieren nach Studienabschluss zum Doktor rerum naturalis, was drei Jahre oder länger dauert und mit der Dissertationsschrift und Prüfungen abschließt.
Biologen arbeiten nach dem Studium oft weiter im akademischen Bereich, der allerdings nur relativ wenige Stellen bietet. Nach der Promotion wird eine PostDoc-Stelle absolviert, von denen es in Deutschland aber weit weniger als Absolventen gibt. Viele Biologen gehen daher als PostDoc ins Ausland. Wer an der Universität bleiben möchte, muss sich zudem später habilitieren. Dann steht theoretisch sogar der Weg zur Professur oder Junior-Professur offen.

In der freien Wirtschaft sind klassische Disziplinen der Biologie wie Botanik oder Zoologie eher selten gefragt. Hat sich der Biologe im Studium auf gefragte Fächer wie Pharmakologie oder Biophysik spezialisiert, finden sich zwar deutlich mehr Stellenangebote, doch der Konkurrenzdruck durch Pharmazeuten, Mediziner oder Physiker ist hoch.

Viele Biologen arbeiten in der pharmazeutischen Industrie oder als Pharmareferenten, während einige die Richtung zum Lehrer einschlagen. Biologen arbeiten aber auch im Bereich der Spurensicherung oder Gerichtsmedizin, als Wissenschaftsjournalisten oder in fachfremden Bereichen.

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